Hybrid-Wärmepumpe – Was ist das eigentlich?

Hybrid-Wärmepumpe – Was ist das eigentlich?

Im Frühjahr des Jahres 2023 hat die Bundesregierung mit ihrem Gesetzentwurf zu Wärmepumpen für Aufregung in der Bevölkerung gesorgt. Viele Menschen machen sich sorgen, dass sie sich einen eventuell nötigen Umstieg nicht leisten können. Doch es gibt auch günstigere Möglichkeiten, das eigene Haus klimafreundlicher zu machen – beispielsweise mit einer Hybrid-Wärmepumpe. 

Wir zeigen Ihnen, was die Hybrid-Wärmepumpe eigentlich ist und wie sie genau funktioniert!

Das Wichtigste im Überblick 

  • Eine Wärmepumpe ist eine Heizungsmethode, welche bestehende Umgebungswärme nutzt, um einen Wohnraum angenehm zu beheizen
  • Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen: Luft-Wärmepumpe, Wasser-Wärmepumpe und Erd-Wärmepumpe. Einige dieser Geräte können ganzjährig eine gleichmäßige Temperatur erzeugen
  • Eine Hybrid-Wärmepumpe kombiniert die Vorteile dieser neuen Technologie mit einem bereits bestehenden Heizsystem im Haus – hierdurch muss keine komplett neue Heizung verbaut werden
  • Die Hybrid-Wärmepumpe ist eine günstigere Alternative zum kompletten Aus- und Neueinbau des Heizsystems

Wann eine Hybrid-Wärmepumpe für Sie infrage kommt, und welche baulichen Voraussetzungen gegeben sein müssen, schauen wir uns in diesem Artikel an. 

Grundlagen: So funktioniert die Hybrid-Wärmepumpe

Von einer Hybrid-Wärmepumpe spricht man immer dann, wenn Sie eine Wärmepumpe mit einer anderen Heiztechnologie kombinieren. Aufgrund der zwei aufeinander abgestimmten Bauteile arbeitet das System effizienter und spart viele Heizkosten ein.

Im Jahr 2022 heizen ,,nur“ knapp 2,8 Prozent der deutschen Haushalte rein mit einer Wärmepumpe. Sie ist jedoch die am stärksten wachsende Heizungstechnologie. Beinahe jeder Bauherr eines neuen Hauses in diesem Jahr macht sich zumindest darüber schlau, ob sie die Wärmepumpe für sein Haus lohnen würde.

Konkret versucht eine Hybridheizung, immer das Beste aus den aktuellen Gegebenheiten herauszuholen. Entscheidend hierfür ist ein hybridfähiger Regler, der aufgrund smarter Technologie entscheidet, welche Heizungsart gerade die effektivste ist.

Praktisches Beispiel zur Hybrid-Wärmepumpe

Damit Sie besser verstehen, wie die Hybrid-Wärmepumpe funktioniert, hier ein kurzes Beispiel. Ihr Haus ist mit diesen Systemen ausgeschaltet: 

  • Solarpaneele für Solarthermie
  • Luft-Wärmepumpe
  • Klassischer Heizkessel für Öl

Alle diese Systeme sind miteinander und mit dem Regler verbunden. Dieser entscheidet nun, welche Art der Wärmeerzeugung gerade im Moment die sinnvollste ist. Scheint draußen die Sonne und die Paneele erzeugen viel Wärme, wird diese direkt genutzt, etwa für Warmwasser. Ist die Außenluft warm, schaltet sich die Wärmepumpe ein und heizt den Speicher so gut es geht auf. Sollte keiner der beiden oberen Fälle für eine ausreichende Temperatur genügen, springt Ihre Ölheizung an.

Wie Sie sehen, ist die Hybrid-Wärmepumpe eine ideale Lösung, wenn Sie bereits in ein Heizungssystem für Ihr Haus investiert haben und dieses nicht aufgeben wollen. Sie lässt sich beinahe mit jeder vorhandenen Heizung kombinieren und sorgt für maximale Effizienz. Für den konkreten Einzelfall sollten Sie sich immer von Ihrem Fachunternehmen vor Ort beraten lassen! 

Diese Kombinationen lohnen sich bei der Hybrid-Wärmepumpe besonders

Die Hybrid-Wärmepumpe funktioniert mit beinahe jeder Heizungsart. Dennoch gibt es einige Systeme, wo sich ein Zusammenspiel besonders anbietet. Diese stellen wir Ihnen in diesen Absätzen etwas genauer vor.

Wärmepumpe und Gasheizung kombinieren

Die Gasheizung ist die in Deutschland am häufigsten verwendete Heizmethode. Knapp 30 Prozent aller Haushalte im Bundesgebiet heizen nach wie vor alleinig mit einer Gastherme. Was viele aber (noch) nicht wissen: die Gasheizung ist ein idealer Partner für eine Hybrid-Wärmepumpe, und warum das so ist, schauen wir uns jetzt genauer an.

Bei der Kombination genießen Sie die Vorteile beider Systeme. Die Gasheizung des hybriden Systems arbeitet nur unter voller Auslastung, wenn die Wärmepumpe gar keine Energie mehr aufbringen kann – also etwa bei sehr kalten Außentemperaturen. Für den Rest des Jahres arbeiten die beiden Systeme effizient zusammen und die Steuerung passiert automatisch über einen elektronischen Regler.

Vorteil: Hängende Gas-Brennwertgeräte nehmen nur einen sehr geringen Platz ein und stören so in Kombination mit einer Wärmepumpe nicht weiter.

Hybrid-Wärmepumpe mit Solarenergie verbinden

Hier gibt es gleich zwei Möglichkeiten, die beiden Systeme sinnvoll miteinander zu verbinden. Sie können den von einer Solaranlage erzeugten Strom nutzen, um die Wärmepumpe zu betreiben, oder eine Solarthermie-Anlage einsetzen, um bei der Warmwasser-Aufbereitung zu helfen. Beides ist sinnvoll und kann von Experten leicht umgesetzt werden.

Bei der Solarthermie ist ein bisschen mehr Planung erforderlich, dass dieses System die Wärmepumpe bei der Warmwasserproduktion unterstützen kann. Besser ist es, hier Solarstrom für den Betrieb der Wärmepumpe zu verwenden.

Tipp: Ein zusätzlicher Batteriespeicher optimiert die Nutzung des durch die Solaranlage produzierten Stroms weiter. Hierdurch kann die Energie nicht nur direkt, sondern auch zu einem späteren Zeitraum verwendet werden.

Sie möchten mehr zu Themen wie diesem erfahren und interessieren sich für Nachhaltigkeit & erneuerbare Energien? Dann schauen Sie gerne in unseren Kältebringer-Ratgebern vorbei.

Wie teuer ist eine Hybrid-Wärmepumpe in der Anschaffung?

Die Hybrid-Wärmepumpe hat einige große Vorteile für Ihr bereits bestehendes Heizsystem. Die Rohrleitungen und der Heizkessel können bestehen bleiben, auch die Kosten für den Einbau sind bei einer Luft-Wärmepumpe eher gering. Doch was sind nun konkret die Kosten für eine Hybrid-Wärmepumpe in einem Bestandsgebäude.

Auch wenn die Preise im Einzelfall stark variieren, können Sie sich grob hieran orientieren:

  • Luft-Wärmepumpe ab ca. 10.000 Euro
  • Wasserwärmepumpe ab ca. 15.000 Euro
  • Erdwärmepumpe ab ca. 15.000 Euro

In den Klimaanlagen von Kältebringer ist eine Wärmepumpe integriert, welche in der Übergangszeit und im Winter verwendet werden kann. Diese sorgt dafür, dass Ihr bestehendes Heizsystem unterstützt wird und nicht auf einer hohen Stufe laufen muss, wenn es zu kleineren Schwankungen bei der Außentemperatur kommt. Wärmepumpen von Kältebringer gibt es in verschiedenen Leistungsstufen, schauen Sie gerne auf unserer Website vorbei.

Fazit zur Hybrid-Wärmepumpe in Bestandsgebäuden

In den meisten deutschen Gebäuden werden aktuell noch Gasheizungen verwendet. Hierbei eignet sich die Hybrid-Wärmepumpe besonders gut, denn die beiden Systeme ergänzen sich perfekt. Auch mit den immer besser werdenden Solarzellen lassen sich mit der Wärmepumpe in Verbindung bringen, um bei der Wasseraufbereitung zu unterstützen.

In Neubauten lohnt sich in den meisten Fällen eine komplette Wärmepumpen-Heizung, denn diese ist am klimafreundlichsten und effizientesten. In fast allen anderen Gebäuden, welche saniert werden sollen, ist die Hybrid-Wärmepumpe eine gute Lösung.

Im Einzelfall sollten Sie sich immer von einer Fachfirma vor Ort beraten lassen – dies ist in vielen Fällen auch kostenlos. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesem Artikel weiterhelfen!

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